Objekt: |
Russische Oklad Ikone |
Darstellung: |
Muttergottes von Kasan |
Material: |
Tempera auf Holz, Silber-vergoldetes Oklad |
Maße: |
20 x 15 cm |
Künstler: |
Unbekannt |
Datierung: |
Ende des 19. Jahrhundert |
Besitzer: |
Privatbesitz |
Restaurator: |
Restaurator München J.Gens |
Beschreibung
Diese Ikone „Muttergottes von Kasan“ wurde speziell für Oklad (Metallbedeckung) gemalt. Die Gesichter und die segnend erhobene rechte Hand von Jesuskind sind sehr fein durchgearbeitet, die Gewänder nur schematisch angedeutet und der Hintergrund neutral rötlich angetönt. Dreiteiliges Silber-Oklad ist partiell vergoldet, getrieben und feingraviert. Unten liest man „Казанская Пр.Б.“(Hl. Muttergottes von Kasan). Rechts in der Ecke befindet sich die Meistermarke „ И.З.“ in Kyrillisch und die Silberpunze. Die Rückseite von der Ikone ist mit rotem Samtstoff überzogen.
ErhaltungszustandDas silberne Oklad ist oxydiert. Der heilige Schein von der Muttergottes ist in der Mitte gerissen und das Tuch am Kopf deformiert. Da die Metallverkleidung mehrmals abgenommen wurde, sind ihre Ränder vor allem die Ecken beschädigt. Manche kleine Nägel, mit denen das Oklad auf dem Holzträger befestigt sind, fehlen. In den Rillen im Metall sind die Reste von weißem Putzmittel sichtbar.
Die dünne Malschicht, die sich unter einer sehr dicken Lackschicht befindet, ist durch die Metallverkleidung zerkratzt. Am Hintergrund und Gewand sind Fehlstellen bis zum Holz sichtbar. Kleine Nagellöcher umrahmen die Köpfe der Muttergottes und des Jesuskindes.
Sehr dicker, unregelmäßig aufgetragener, stark krakelierter und nachgedunkelter Überzug wirkt störend und führt zu einem unruhigen Erscheinungsbild. Weiße Reste vom Silberputzmittel sind in die Risse vom Überzug eingedrungen und befinden sich auch als kleine Flecken auf der Oberfläche.
Restaurierung einer russischen Oklad-Ikone in München
Durchgeführte Restaurierungsmaßnahmen
Die Metallbedeckung wurde vorsichtig abgenommen. Die Deformationen so gut wie möglich hergerichtet. Die weißen Putzmittelreste wurden nach dem Anfeuchten entfernt. Die Reinigung von der Silberoberfläche erfolgte mit einer speziellen Flüssigkeit. Nach der Trocknung bekam die Metallabdeckung einen Überzug um spätere Oxydation von Silber zu vermeiden.
Die Ränder von Fehlstellen in der Malschicht wurden gefestigt, der Überzug verdünnt und ausgeglichen, die Fehlstellen retuschiert.
Zum Schluss wurde das Oklad an Ikone befestigt, die fehlenden Nägel ersätzt.