Schon restauriert?

War das Bild schon früher restauriert?

Wie kann ich wissen, ob es ein Bild bei einem Restaurator war oder nicht?
Gibt es irgendwelche Spuren von „Sanierungsmaßnahmen“ und wie groß ist der Umfang?
In der Praxis ist  es wichtig, welchem ​​Zweck Restaurator dient, wie ist er orientiert.
In einem professionellen Umfeld verbreitet sich die Meinung, dass es zwei Arten von Angehensweise sein kann –   wissenschaftliche und „ kommerzielle“.

Die so genannte “wissenschaftliche” Restaurierung ist auf eine gründliche Voruntersuchung des Objekts basiert. Das Ziel solche Restaurierung -  minimaler Eingriff in die Struktur des Werkes und Konservierung der originalen Substanz.  Das Hauptziel der so genannter kommerziellen Restaurierung ist das Bild „attraktiv“ zu machen (“commodity”-Look).
In der Regel wird das Gemälde großzügig überarbeitet, was dem Bild  ”frisch” aussehen lässt.

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Wie kann ich wissen, ob es ein Bild in der Restaurierung war oder nicht?
Gibt es irgendwelche Spuren von „Sanierungsmaßnahmen“ und wie groß ist der Umfang?
Was war ihr Zweck und wie sie das „Gesicht“ des Objekts verändert haben?
Das Ausmaß, in dem diese Veränderungen akzeptabel sind, unterscheidet sich jedes Mal und hängt stark vom Auftraggeber oder zukünftigem Kunde ab.

Angenommen wird das Bild “as is” ohne “Legende” angeboten und der potentielle Besitzer entscheidet sich es zu kaufen, und er hält es für notwendig eine unabhängige Meinung zu holen um die Echtheit des Bildes zu überprüfen.

Die Wahl hängt von der Komplexität der Restaurierungsmaßnahmen ab, wie ist das  Objekt “verschlüsselt”. Der erste Weg ist so genannte visuelle Untersuchung, der erlaubt einem erfahrenen Spezialisten ziemlich schnell zu erkennen, ob das Bild in den Händen von einem oder mehreren Restauratoren gewesen ist. Es gibt aber Fälle, wenn die Ergebnisse visueller Untersuchung nicht ausreichend sind. Dann ist so genannte technische Untersuchung mit dem Einsatz von Spezialgeräten (Mikroskop, Ultraviolett-und Infrarot-Lampen) und Techniken (Röntgen, chemische Analyse) notwendig.

Alle Komponenten der Struktur des Werkes spielen eine große Rolle: der Träger (Leinwand, Holztafel, Metall, Karton) vorbereitende Schicht (Grundierung), eine Farbschicht (Malerei selbst), abschließende Schicht (verschiedene Überzüge…).

Die Fähigkeit das Bild  zu “sehen”, die Spuren früherer Restaurierungen zu erkennen und sie richtig zu interpretieren kommt nicht sofort und  verlangt gewisse Geschicklichkeit und langjährige Erfahrung.

Jedes Objekt erfordert die Antwort auf viele verschiedene Fragen. Die Hauptsache – die ständige Praxis und der “Dialog” mit den Bildern.