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1995 Restaurierung von Renaissanceretabel, Altargemälde und Skulpturen

Restaurierung eines Renaissanceretabels


Renaissanceretabel Detail Zwischenzustand

Zustand während der Restaurierung.

Renaissanceretabel Detail Endzustand

Zustand nach der Restaurierung.

Restaurierungszeitraum: 1995 – 1996
Restaurierungsobjekt: Renaissanceretabel.
Kath. Pfarrkirche St. Stephan aus Haimpertshofen Lkr. Pfaffenhofen.
Endkunde: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege

Restaurierung des Renaissanceretabels.

Restaurerungsmassnahmen:Freilegung der originalen Fassung mit Abnahme der späteren Überarbeitungen.
Rekonstruktion der Fassung und Retusche mit Pigmenten (Lapislazuli und Muschelgold).
Anpassung nachgeschnitzter Ornamente und profilierter Architekturteile zur farbigen Umgebung.


Restaurierung des Altargemäldes „Flucht nach Ägypten“ und Skulpturen

Restaurierungszeitraum: 1997
Marktkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit aus Grafing
Endkunde: Pfarrverband Grafing

Restaurierung Altargemälde 18. Jh.

Altar Marktkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit Grafing

Restaurierung des Altars

 

 

Restaurierungsobjekt: Altargemälde „Flucht nach Ägypten“ 18. Jh.

Restaurerungsmassnahmen:
Festigung der Malschicht, Reinigung der Oberfläche, Firnisabnahme, Kitten der Fehlstellen, Retusche und Auftrag des neuen Überzugs.


Restaurierung der Skulpturen von Johann Baptist Straub

Putto ol am Altar aus der Marktkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit Grafing Putto or am Altar aus der Marktkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit Grafing Putto ul am Altar aus der Marktkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit Grafing Putto ur am Altar aus der Marktkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit Grafing Hl. Franziskus aus der Marktkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit Grafing Hl. Sebastian aus der Marktkirche zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit Grafing
Restaurierungsobjekte: Gefasste Holzskulpturen Hl. Sebastian, Hl. Farnziskus, 4 Puttenfiguren und 4 Puttenköpfe, 18.Jh.
Restaurerungsmassnahmen:
Freilegung der originalen Fassung unter Mikroskop, Kittung, Retusche.
Neufassung der nachgeschnitzten Pfeile an der Figur von Hl. Sebastian.

Restaurierung der drei Pastellportraits

Im Jahr 1994 die Zeitschrift «Restauro“ veröffentlicht einen Artikel über die Restaurierung der drei Pastellportraits aus dem Museum Darmstadt.

Das erste Porträt von Julia Merck – das spätere von drei Arbeiten – wurde im Jahr 1909 von der Künstlerin Julia Wagner (180×120 cm) am Papier auf Leinwand geklebt gemalt. Die Arbeit war stark mit Schimmel befallen. Insbesondere störend waren die gelblichen Flecken in dunklen Bereichen der Malerei. Der Schimmel wurde mit Hilfe der Lupe und unter Mikroskop mit einem Pinsel und von dem Restaurator konstruierter Minipumpe aus Glasrohr und Gummibirne aus der Apotheke und der Spritzennadel entfernt.

Um die Arbeit an so einem großformatigen Bild zu erleichtern und die restauratorischen Maßnahmen in der Mitte des Objekts durchzuführen, bestellte der Restaurator eine Art Brücke, deren Füße auf dem Arbeitstisch stützten. Der Restaurator arbeitete in einer Maske, die ihn vom Einatmen der Schimmelpilzsporen hinderte, und gleichzeitig war die Pastelloberfläche vor den Auswirkungen der Atmung des Restaurators geschützt.

Nach der Entfernung alle Sporen wurden vorbeugende Maßnahmen ergriffen. Aufgrund des großen Formats des Gemäldes war es nicht möglich das ganze Objekt in die Desinfektionskammer zu platzieren. Es wurde beschlossen einen mit Thymol bearbeiten Karton zu unterlegen. Mit solcher Montage in den letzten 15 Jahren war kein Schimmel aufgetreten.

Eine weitere Pastelle – Selbstbildnis von G.D. Glaser (36×30 cm) auf Papier im Jahr 1833 gemalt, seit langem im Museum an der Außenwand ausgestellt und deswegen Feuchtigkeit ausgesetzt. Das Auftreten von Schimmel war vorprogrammiert. Besonders störend waren die hellen Schimmelflecken am schwarzen Mantel. Schimmel wurde mit Hilfe vom elektrostatisch (durch Reibung) geladenen Pinsel entfernt.

Nach der Restaurierung kehrte das Objekt an seinem ursprünglichen Platz, dabei wurde eine Aluminiumplatte als Isolierung zwischen Wand und Bild eingebaut. Allerdings trat der Schimmel wieder. Die ganze Prozedur musste wiederholt werden. Anschließend wurde das Porträt ins Lager deponiert, wo es sich unter normalen Bedingungen befindet.

Das letzte männliche Porträt auf Pergament von einem unbekannten Künstler aus der privaten Sammlung (die Entstehung des Gemäldes ist in dem Artikel nicht angegeben) wurde nicht vom Schimmel befallen, aber litt unter den Auswirkungen von Feuchtigkeit, teilweise so, dass das Pergament in der oberen linken Ecke stark verzogen wurde und die Malschicht teilweise abgeblättert. Die Rückseite des Pergaments in diesem Bereich wurde leicht angefeuchtet. Als es elastisch wurde, konnte man es wieder aufspannen. Die Verluste in der Malschicht wurden durch Reiben der Oberfläche und Verteilen des Pigments „retuschiert“.

Problemen bei Restaurierung der Pastellmalerei

Das Hauptproblem für Künstler, die mit Pastellfarben arbeiten, ist die Suche nach dem perfekten Fixativ.

Eines der frühesten Rezepte wurde in dem Manuskript von De Mayern aus dem 17.Jh. gefunden. “Um eine Pastellmalerei zu fixieren, ist es notwendig eine Wanne zu nehmen, sie mit Wasser und verdünntem Fischleim, Eiweiß oder Gummi arabicum zu füllen. Sie halten das Blatt an beiden Enden mit der Malerei nach unten. Wasser dringt in das Papier ein und festigt gleichzeitig die Farbe ohne sie zu verschieben“.

Es gibt eine andere Methode: “Um die Farbe zu erhalten, nehmen sie nicht sehr stark geleimtes Papier, lassen sie es ins klare Wasser mit Fischleim einweichen und danach trocknen. Nach dem das Bild fertiggemalt ist, legen sie das Blatt auf ein sehr klares Wasser mit dem Gesicht nach oben und halten sie das Papier an beiden Enden, so dass die Feuchtigkeit das Papier durchdringt. Versuchen sie das Bild geschickt zu heben und lassen sie es trocknen. Ihr Pastell wird ewig erhalten bleiben“.

Man versuchte Pastellfarben mit einer Vielzahl von Festigungsmitteln zu fixieren – auf Wasser und Alkoholbasis. Es wurde jedoch festgestellt, dass sie Farbe und Ton von Pastell ändern. Künstler – Profis und Amateure – seit Jahrzehnten kämpften mit Erfindung eines Fixativs, welches nichts an Pastell ändert. Gelegentlich hörte man Berichte, dass dies endlich gefunden wurde. Im Jahre 1747, Abbe Le Blanc in seinem „Brief an die Ausstellung von Gemälden”, erzählt, dass Herr de La Tour einen Lack erfunden hat “fixiert für eine lange Zeit, ohne die Helligkeit zu verändern. Ungewöhnlich starke und farbechte Porträts von ihm werden für immer so bleiben. Seine Arbeiten werden so lange erhalten, wie die Gegenstände existieren.“

Aber nach 150 Jahren, warnte J. Viber Künstlern von Verwendung von Gelatine Fixativ von LaTour: “Diese Erfindung setzt sich bis heute einen Bärendienst für Künstler. Eingeführte im Lack Gelatine nimmt Feuchtigkeit auf und gibt Anlass zum Zerfall, so dass Pastell unweigerlich zerstört wird.“

Auf der Rückseite der Allegorie “Winter” von R. Carriera, in der Eremitage, können Sie die Inschrift lesen, die darauf hinweist, dass das Gemälde im Jahre 1754 von Loriot montiert wurde. Loriot – Erfinder von verschiedenen Konstruktionen und Geräte – bietet im Jahr 1753 der Akademie schließlich seinen eigenen geheimen Verfahren zur Befestigung von Pastell, bei der Pastell sich nicht farbig ändert und der Ton der Malerei matt bleibt. Loriot Geheimnis wurde erst in 1779 bekannt: Pastell wird Dämpfe von einer gesättigten Lösung von Fischleim mit Essig oder Alkohol vermischt ausgesetzt. Der Leim wird auf der Oberfläche des Gemäldes sich absetzen und ihr Stabilität geben.

Restaurierung des Gemäldes „Der alter Fritz“

Friedrich II im Alter vom 68 Jahren (eine Kopie vom Gemälde von Anton Graf, 1781)
Druck auf Leinwand mit einem Zierrahmen

Die Schäden

Durch einen Schlag entstanden zwei Risse (in der Mitte und der rechten Ecke des Bildes).
Die rechte Leiste des Rahmens hat sich gelockert. An der rechten unteren Ecke und an der unteren Leiste zeigten sich zahlreiche Ausbrüche in der Fassung („Vergoldung“).

Restaurierungsmaßnahmen

  • Das Bild wurde ausgerahmt.
  • Bei den Rissen wurden die Ränder zusammengefügt und der Kontakt zwischen Papier und Leinwand hergestellt, die Deformationen des Bildträgers planiert und die kleinen Fehlstellen gekittet und retuschiert.
  • Zierrahmen
    Die bewegliche rechte Leiste wurde stabilisiert, die Lockerungen in der Fassung gefestigt und gekittet. Die Kittungen und störende helle Stellen wurden retuschiert und auf die Umgebung angepasst.
  • Die Oberfläche des Bildes und des Zierrahmens wurde gereinigt.
  • Das Bild wurde auf alter Weise wieder eingerahmt.