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Die Schweizer Ausgabe

Die Schweizer Ausgabe von 1977 über die Restaurierung von Zeichnungen und Druckgraphiken widmete der Pastellrestaurierung nur fünf Seiten. Man empfiehlt den Schimmel mechanisch mit leichter Berührung des Fingerspitzes zu entfernen oder sogar zu blasen. (!) Die Stellen sollte man abkratzten und dann retuschieren. Falls, wie der Autor schreibt, die Retusche auf dieser Oberfläche nicht möglich ist, muss man die Stelle entsprechend bearbeiten und die raue Struktur vom Papier (Gouache mit Feinstaub aus Bimsstein gemischt) wiederherstellen. Bei der Rissverklebung und Bearbeitung der Fehlstellen benutzt man das gleiche Verfahren wie bei den anderen Arbeiten von Grafiken, nur unter Verwendung eines dickeren Klebstoffs. Auswaschen von Pastelle ist nur in extremen Fällen erforderlich.

Viel mehr Aufmerksamkeit widmet der Autor der Montageproblematik. Er empfiehlt einen Rahmen aus profilierten Eichenholzleisten zu verwenden um den gewissen Abstand zur Malerei zu gewinnen, und die Rückseite aus einer perforierten Pappe anzufertigen. Solche Konstruktion bietet Sicherheit für Pastelle, gute Luftzirkulation und ermöglicht einfache Demontage.

Methodik von D. Plenderlis

In der Methodik von D. Plenderlis, die in Russland im Jahr 1947 veröffentlicht und der Restaurierung der Pastelle gewidmet wurde, findet man nur ein paar Absätze. Wichtig ist, schreibt er, die sorgfältige Lagerung und häufige Inspektion, “falls Schimmel aufgetreten ist, sollte man ihn mit einem weichen Pinsel eingetaucht in reinem Alkohol sofort wegwischen, dann das Pastellbild muss mit Thymol sterilisieret werden. Wenn der Fleck bleibt, ist es manchmal möglich, ihn zu verstecken, dafür kann man das Pigment von der Umgebung verteilen. Als Vorsichtsmaßnahme riet Plenderlis das Bild mit einem Blatt Papier in Thymol getränkt umzuwickeln.

Plenderlis warnte, die Pastellzeichnungen,die auf dem braunen Papier gemacht sind, zu bleichen, stattdessen empfiehl er sie im kalten Wasser zu waschen, und in schweren Fällen sogar im heißen (!) Wasser, mit dem Vorbehalt, dass diese Methode “ist nur für alte Pastellzeichnungen möglich, wo Pastellpigmente im Laufe der Zeit schon durch die Einwirkung von Feuchtigkeit und dem Klebstoff im Papier fixiert sind“.