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Aufbewahren der Pastellmalerei

Die wichtigste Aufgabe für das Aufbewahren von Pastelle ist das entsprechende Klima im Raum (50 – 55% Luftfeuchtigkeit und 18° bis 20°C Raumtemperatur) zu gewehrleisten und die Bilder von mechanischen Schäden und Staub zu schützen. Stabilität der Raumbedingungen ist entscheidend. Die minimalen Klimaschwankungen sind für Objekte nicht sehr dramatisch, sie dürfen aber 40 – 65% Luftfeuchtigkeit und 15 – 24°C Raumtemperatur nicht übersteigen.
Die Bilder, die nicht eingerahmt und restaurierungsbedürftig sind, müssen erstmal in einen Schachtel aus säurefreiem Karton, gelegt werden.
Die Pastelle, die aufgespannt sind, muss man im senkgerechten Zustand aufbewahren, damit keine Deformationen des Trägers stattfinden. Bei großformatigen Gemälden kann sogar das Glas sich verbiegen.
Im idealen Fall müssen die Pastelle im eingerahmten Zustand (entsprechende Montage) auf einem Metallgitter, das zur Innenwand montiert ist, aufgehängt werden. Die richtige Montage verhindert das Durchdringen vom Staub, die Hängung am Metallgitter ermöglicht eine gute Luftzirkulation.
Alle diese Bedingungen muss man auch während der Ausstellung der Pastelle erfüllen. Die Belichtung des Objekts darf nicht 30 – 50 Lux übersteigen, weil die Pastelle besonders empfindlich sind. Man soll das direkte Sonnenlicht vermeiden und die künstliche Beleuchtung in einer Entfernung von einem Meter installieren. Die Pastelle dürfen nicht länger als drei Monate ausgestellt werden.

Pastellrestaurierung im Britischen Museum

In einer eher seltenen Ausgabe von der Akademie der Geschichte der materiellen Kultur namens N.J. Marr 1935 finden Sie ein Bericht über die Restaurierung der verschiedenen Objekte und die Ergebnisse der Forschung, die im Britischen Museum durchgeführt wurden, einschließlich einen interessanten Fall der Restaurierung der Pastelle auf Papier auf Holztafel geklebt. Dies ist ein Porträt von Oliver Cromwell gemalt von Samuel Cooper, das sich im Besitz von Sidney Sussex College in Cambridge befindet.

Die Holztafel wurde mit Eichen-Dübel verstärkt, um es vor Verspannungen zu schützen, doch entstanden Risse. Um die weitere Entwicklung des Prozesses zu verhindern, verstärke man den Träger mit X-förmigen Dübel, die Risse wurden mit einer öligen Masse gefüllt, das Öl ist ins Papier eingedrungen. An den Stellen entstanden dunkle Flecken. Als Folge der unvorsichtigen sekundären Demontage(das Glas musste vor dem Fotografieren abgenommen werden) in den Stellen mit Leimflecken trat Schimmel auf. Darüber hinaus dunkelten mit Bleiweiß gemalte Partien nach.

Folgende Restaurierungsmaßnahmen wurden durchgeführt:

1. Begasung von Schimmel mit Thymol bei der Temperatur 400°C; mechanische Entfernung vom Schimmelflecken mit einer Bürste.

2. Geschwärzten Bleiweißflecken wurden mit Wasserstoffperoxid behandelt.

3. “Der ölige Kitt” wurde mechanisch mit einer Nadel entnommen, die Risse gefüllt mit getöntem Kreidepulver mit einer Lösung von Acetatcellulose als Bindemittel.

4. Aus den dünnen Holzleisten wurde zwischen dem Glas und Pastelle einen Rahmen angesetzt um den Kontakt zwischen den beiden zu verhindern.

5. “Das ganze Bild wurde noch einmal mit Thymol bearbeitet und zunächst in einem Stück aus feinem Leinen umhüllt und dann in einem dünnen Stück Papier gewickelt, mit Mehlkleister mit 1% Bleichmittel (Quecksilber) geklebt, um das Wachstum von Schimmel und mögliche Schäden durch Insekten zu verhindern.”

Das letzte Verfahren ist etwas mysteriös, wahrscheinlich aufgrund von Ungenauigkeiten in der Übersetzung. Nicht ganz klar ist, welche Art vom Papier verwendet und welche Mehlkleister eingefügt wurde. Offenbar, sind diese Maßnahmen für die Lagerung des Bildes gedacht. Die Verwendung von Hypochlorit als ein Desinfektionsmittel (Quecksilberchlorid HgCl2) wurde eingestellt und als gefährlich für die menschliche Gesundheit eingestuft.